Hallo neues Jahr. Lebenszeichen aus der Heldenküche.

Ich traue mich ja fast schon nicht mehr, ein frohes neues Jahr zu wünschen. Es fühlt sich so an, als ob alle anderen schon voller Schwung und Elan mit Tatendrang mitten im Getümmel sind, während der Heldenhaushalt sich durch die letzte Ferienwoche schleppt. Hier in Hessen haben die Schulkinder 3 (in Worten DREI) Wochen Ferien. Wir befinden uns in der letzten. Und da wir nach den vielen Feiern und den Besuchskarawanen über die Weihnachtstage ab Silvester in den Extremchill-Modus verfallen sind, kommen wir aus diesem auch nicht mehr wirklich in Schwung. Die Tage sind grau und kalt und es wird noch immer extrem früh dunkel. Der Held und ich sind zwar schon wieder fleißig im Büro, die Kinder schälen sich aber erst so ab 10 Uhr aus den Betten und ab nachmittags sehnt man sich auch nur noch aufs Sofa. Meine sehr sportlichen Ambitionen zum Ende des Jahres wurden durch eine ganz fiese Erkältung gestoppt und nun ist der Neuanfang wieder so schwer.

Aber genug gejammert. Hilft ja alles nichts. Reden wir über die Lichtblicke. Da gibt es zum Beispiel dieses eine Kochbuch, das wir gerade sehr lieben. Nicht, dass wir jetzt unter die Veganer gegangen sind aber in diesem Buch sind die Gerichte so herrlich abwechslungsreich und durch das viele Gemüse auch noch so gesund, dass der Held zur Zeit sehr gerne daraus kocht. Da für die Tibits Gründer Essen und Trinken viel mit einer ganzheitlichen Werterhaltung und Einstellung zu tun hat, gibt es auch vier Portraits von Menschen mit einem ganz persönlichen Lebensstil in dem Buch. Inspirierende Geschichten. Und wenn du auch zu der komischen Gruppe von Menschen gehörst, die ihr Essen liebend gerne fotografieren, findest du in dem Buch sogar Styling- und Fototipps und kannst mit den angegeben Hashtags zu jedem Gericht deine Bilder mit allen anderen Essbegeisterten teilen. Ein sehr schönes Schmökerbuch also für die dunklen Tage.

Das Lieblingsgericht des Helden aus diesem Buch, ein veganes Vitello Tonnato, darf er hier aber leider nicht vorstellen. Das schmeckt zwar ganz köstlich und ist wirklich ungewöhnlich, wäre aber durch die Farbe der Zutaten und vor allem der Sauce ein beiges Foto geworden. Und sorry, bei der momentanen halbschlafwandlerischen Stimmung kann ich auf gar keinen Fall beige Fotos machen ohne über der Linse einzunicken. Nach einer kurzen, ein klein wenig gereizten Diskussion über beige Fotos, die ja auch eine Herausforderung darstellen könnten (meinte der Held) und meinem Einwand, dass wir doch alle im Moment keine beigen Fotos ertragen können (ihr müsst zugeben, dass das stimmt) sind wir nun bei diesem herrlichen Soulfood gelandet. Süßkartoffeln, die ich liebe. Und die auch noch so herrlich orange sind, Karotten-Meerrettich-Mousse und veganer Burger. Der Burger schmeckt kein bisschen nach Burger. Macht aber nichts. Er sieht so aus. Und ist superköstlich und durch die verwendeten Bohnen sehr sättigend.

Veganer Teff Burger

  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 rote Paprika
  • 120 g Champignons
  • 2-3 EL Olivenöl
  • 350 g gekochte Kidneybohnen
  • 2 EL Rote-Bete-Saft
  • 40 g weißer Teff (Zwerghirse)
  • 5 EL Seitanpulver
  • 3 EL Maisstärke (25 g)
  • 1 Prise Paprikapulver (edelsüß)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühe
  • Rapsöl
  1. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Paprika halbieren, entkernen, waschen und in 1 cm große Würfel schneiden. Die Champignons putzen, feucht abreiben und in feine Scheiben schneiden. Das Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen und die Zwiebel und den Knoblauch darin goldbraun dünsten. Die Paprika und die Champignons beigeben und auf höchster Stufe stark anbraten. Das Gemüse muss noch ein wenig Biss haben und es darf kein Wasser ziehen. In eine Schüssel geben und erkalten lassen.

    Die Kidneybohnen im Mixer oder mit dem Püriestab fein pürieren und zum Gemüse geben. Rote-Bete-Saft, Teff, Maisstärke, Seitanpulver und das Paprikapulver ebenfalls zum Gemüse geben, alles gut vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

    Die Masse zu etwa 1/2 cm dicken Burgern formen und leicht flach drücken. Rapsöl in einer Bratpfanne erhitzen und die Burger darin von beiden Seiten knusprig anbraten. 

     

Teff stammt ursprünglich aus dem nordostafrikanischen Hochland und ist in Äthiopien und Eritrea die wichtigste Getreideart. Die Samen sind glutenfrei und reich an essentiellen Fettsäuren.

Das Vitelli Tonnato zeigen wir euch ein anderes mal. Wenn wir der Winterlethargie so ganz entkommen sind. Aber hier noch das Rezept für die köstliche Karotten-Meerrettich-Mousse. Die könnt ihr euch prima mit ein bisschen Salat aus Sprossen auf ein Sandwich hauen und habt damit eine sehr köstliche, sättigende und gesunde Mahlzeit. Außerdem vegan, wem das wichtig ist.

Karotten-Meerrettich-Mousse

  • 400 g Karotten
  • 20 g Meerrettich
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 300 g Soja-Mayonnaise (siehe unten)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  1. Die Karotten und den Meerrettich schälen und beides an einer feinen (Bircher-)Reibe in eine Schüssel raspeln. Den Schnittlauch waschen, trocken schütteln und fein hacken. Mit der Soya-Mayonnaise zu den Karotten geben und alles gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Wem die Soya-Mayonnaie jetzt zu ambitioniert ist, kann sie natürlich durch ganz normale Mayonnaise ersetzen.

 

Und jetzt noch diese herrlichen Süßkartoffeln. Im Buch ist das ein Rezept mir normalen Kartoffeln. Wir mögen lieber Süßkartoffeln. Nicht nur wegen der Farbe.

Ofenkartoffeln im Sesammantel

  • 1 EL Sesamsamen
  • 1 Prise Kurkuma
  • 1 Prise Paprikapulver
  • 1 TL feines Meersalz
  • 1 Prise Cayennepfeffer
  • 2 EL Rapsöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 kg Kartoffeln
  1. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

    Die Sesamsamen in einer Bratpfanne ohne Öl kurz rösten. Mit Kurkuma, Paprika, Meersalz, Cayennepfeffer und Rapsöl in eine Schüssel geben. Den Knoblauch schälen, in die Schüssel pressen und alles gut vermischen.

    Kleinere Kartoffeln halbieren, größere in vier bis sechs Spalten schneiden. In der Sesammischung wenden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech verteilen. Im vorgeheiztem Ofen 20-25 Minuten backen.

Anstelle von Kartoffeln kann auch Blumenkohl verwendet werden.

Bei so viel gesundem Soulfood kann es doch jetzt wirklich nicht mehr lange dauern, bis wir wieder ordentlich in Schwung kommen. Wir haben doch auch so viel vor in diesem Jahr. Es soll noch einmal einen Foodblogger-Trödelmarkt geben. Das war beim letzten mal gemeinsam mit Katha und Lisa so ein toller Tag. Workshops sind im Gespräch. Und unser Träumchen von einer Werkstatt-Küche gleich neben der Scheune könnte noch in diesem Jahr wahr werden. Stellt euch das mal vor. Genug Platz um mit einigen Menschen gemeinsam zu schnipseln, zu kochen, sich auszutauschen und zu genießen. Das wär doch was. Vielleicht auch mit dir? Wir würden uns freuen.

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