Die Ramen-Soulfood-Suppe, mit der wir den unendlichen Winter überstanden haben.

 

War ein wenig still hier auf dem Heldenblog, nachdem ich euch beim letzten mal ein paar unserer Baustellen Vorher-Nachher-Fotos gezeigt hatte. Das hatte gleich mehrere Gründe. Zum einen war der Winter einfach viel zu lange in diesem Jahr. Nachdem wir uns für unseren geplanten Bau einer Outdoorküche in der alten Werkstatt voller Eifer an das Ausräumen gemacht haben, gefühlte Tonnen Kram sortiert und entsorgt haben, musste der alte Putz in mühevoller Kleinarbeit von den Wänden gekratzt werden. Das ist eh schon eine unspaßige Aufgabe. Bei nasskalten Minustemperaturen umso mehr. Geschafft haben wir das nur an den Wochenenden und die waren dann einfach immer schwupps ganz schnell vorbei. Auch das Kochen und Fotografieren für den Blog geht im Winter wegen des Lichtes eigentlich nur an den Wochenenden und hat deshalb nicht so richtig statt gefunden.

Außerdem mussten wir uns nach 13 Jahren von unserer treuen Anni verabschieden. Sie war eine ganz liebe Schoko-Labradordame, die wir im Alter von 8 Wochen bekamen und die uns so viele Jahre begleitet hat. Wir haben schon im letzten Jahr gemerkt, dass wir sie wohl nicht mehr so lange bei uns haben werden und konnten uns darauf vorbereiten. Als es dann aber wirklich so weit war, ist es uns allen noch viel schwerer gefallen, als wir uns das vorgestellt haben.

In der Werkstatt stand ein Betonsockel im Weg, der nur mit 2tägiger Hiltibearbeitung zu beseitigen war. Und als der Schornsteinfeger vorbei kam um sich den Kamin anzuschauen, an den der Held so gerne einen Holzbackofen anschließen möchte, war klar, dass wir den kompletten Schornstein abreißen müssen, weil er zu baufällig ist, um ihn noch reparieren zu können.

So ist das mit so einem alten Haus. Es ist besonders charmant und hat eine einmalige Atmosphäre aber immer wieder muss etwas repariert und instandgesetzt werden und wenn man den Charme bewahren will, geht es oft nur in der Version extra teuer.

Wer mir auf Instagram folgt, hat schon ein paar Stories über die Werkstattküche sehen können. Ich sammle die Etappenfortschritte und schneide euch einen Film darüber zusammen. Natürlich nicht nur für euch, sondern ganz besonders zur Eigenmotivation. Ich selber kann die Küche vor meinem geistigen Auge schon fertig sehen. Wie das duftende Brot aus dem Holzbackofen kommt und wieviele schöne Stunden wir in diesem besonderen Raum verbringen werden. Ich sehe die Abendsonne durch das Fenster scheinen, ich sehe uns mit vielen lieben Menschen darin köstliche Sachen zubereiten und den Apero trinken. Ich sehe mich morgens mit nackten Füßen über den Hof dorthin schleichen um den ersten Kaffee zu trinken, während die Bande hier noch tief und fest schläft. HERRLICH wird das.

Um den langen Winter und das zähe Vorankommen zu überstehen, hat es hier jeden Menge Suppe gegeben. Mit Hühnchen gegen all die Grippeviren, die man nicht haben will. Und mit Ramen-Nudeln für das wohlige Soulfood-Gefühl. Ramen sind japanische Nudeln, die wir unbedingt ausprobieren mussten, nachdem wir auf Netflix einige Dokus sahen, die die legendären japanischen Ramenrestaurants zeigten. Kennt ihr “Somebody feed Phil”? Herrliche Serie. Oder “Chefs Table”? Damit übersteht man auch den längsten Winter. Die Suppe, die uns am allerbesten geschmeckt hat, habe ich euch als Rezept mitgebracht. Und weil Ostern ist, gibt es auch ein leckeres Ei oben drauf.

Ramen mit Anisbrühe und Schweinefleisch – Für 4 Personen

Einlage

4 Frühlingszwiebel, bis zum hellgrünen in Streifen geschnitten
4 EL Sesamöl
6 EL Sojasoße
Pfeffer, frisch gemahlen
1 Bund Schnittlauch, in feine Ringe geschnitten
2 Brokkoliköpfe, in kleine Röschen zerteilt
400 g getrocknete Ramen-Nudeln

Brühe

800 g Schweinebraten aus dem Nacken, in drei bis vier Stücke zerteilt
2 Stangen Lauch, gesäubert und das Weiße in jeweils drei bis vier Stücke geschnitten (ich habe sie jeweils mit einem Faden zusammengebunden, damit sie beim Kochen nicht auseinanderfallen und nachher wieder einfach aus der Brühe entfernt werden können)
1 Stück Ingwer, ca. 5 cm, gewaschen und mit Schale in drei Stücke zerteilt
4 ganze Anisblüten
300 ml Sake
300 ml Sojasoße
1,3 L Wasser
90 g Rohrzucker
3 EL Austernsoße
4 Eier

Für die Herstellung der Brühe die zerteilten Schweinebratenstücke nebeneinander in einen ausreichend großen schweren Topf legen. Den Lauch, Ingwer sowie alle anderen Zutaten dazugeben. Mit dem Wasser auffüllen und zum Kochen bringen. Bei niedriger Temperatur etwa 30 Minuten mit und weitere 30 Minuten ohne Deckel leicht köcheln lassen. Danach das Fleisch, den Ingwer und den Lauch aus der Brühe herausnehmen und beiseite legen. Die verbliebene Brühe bei hoher Temperatur um etwa die Hälfte reduzieren. Währenddessen die Eier unter Wasser abspülen und Schmutz von der Schale entfernen. Die Eier anstechen und in die kochende Brühe geben und ca. 8 Minuten mitkochen bis sie wachsweich sind. Dann abschrecken, die Eier pellen und vorsichtig halbieren. Sobald die Brühe reduziert ist, Temperatur abschalten und das Fleisch wieder in den Topf geben, ruhen lassen.

Zur Zubereitung der Einlagen in der Zwischenzeit einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Brokkoliröschen darin 2 Minuten kochen. Danach in eiskaltem Wasser abschrecken und beiseite stellen. Frühlingszwiebel, Sesamöl und Sojasoße in einer kleinen Schüssel vermischen und mit Pfeffer abschmecken. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.

 

Von der Brühe etwa zwei Drittel der Flüssigkeit in einen separaten Topf geben und nun so viel Wasser angießen bis eine aromatische und schmackhafte Brühe entsteht. Diese stark erhitzen und aufkochen. Parallel dazu die Ramennudeln nach Packungsanleitung kochen, abgießen und abtropfen lassen. Das Fleisch in etwa zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden und auf die einzelnen Suppenteller verteilen. Die Ramennudeln, den Brokkoli und je zwei Eierhälften hinzufügen, mit der kochend heißen Brühe aufgießen. Darauf die Sesam-Soja-Zwiebelmischung geben und mit Schnittlauch garnieren. Wer mag, würzt das Ganze noch mit gemahlenen Pfeffer.

 

Comments (4)

  • Probiert dazu mal den knusprigen Schweinebauch nach Stevan Paul. Der hat unsere Ramen neulich geadelt! Und vielleicht machen wir die mal gemeinsam?!

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    • Knuspriger Schweinebauch, das hört sich fantastisch an. Und schreit geradzu nach einer gemeinsamen Ramenorgie. Wir sind bereit. <3

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  • schade,dass es keinen Newsletter gibt.

    liebe Grüsse
    Wolfgang

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    • Hallo Wolfgang, ja, das wäre wunderbar, da hast du recht. Wenn sich mal ein bisschen Zeit dafür findet, müssten wir das mal angehen. Liebe Grüße von Sabine

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