Liebe Gäste in der Heldenküche – Steffi Kircher

Eigentlich wollte ich ja längst ganz stolz unser neues Scheunentor präsentieren, aber leider warten wir noch immer drauf. Geduld ist bei so einer Langzeitbaustelle die dritte ganz wichtige Komponente, gleich nach einer Riesenportion Nerven und der Disziplin, immer wieder über längere Zeit genügend Geld zu sparen, um wieder ein Stückchen weiter voran zu kommen. Wir sind auf gute Handwerker angewiesen und ich könnte inzwischen ein Buch über die Jungs schreiben. Ganz viele tolle haben wir kennengelernt, die Ihren Job lieben, ihn mit Herzblut ausüben und wirklich grandiose Arbeit leisten. Andere kamen um 8.00 Uhr, machten von 10.00 bis 11.00 Uhr Frühstückspause um auch gleich um 12.00 wieder die Mittagspause einzuläuten und nach einem anstrengenden Arbeitstag um 15.30 Uhr die Baustelle zu verlassen. Das kostet Nerven. Dieses Mal ist es wohl einfach Pech, weil ein Sachbearbeiter krank geworden ist und wir uns deshalb noch ein wenig gedulden müssen. Wir atmen also tief ein und aus, laden uns zur Erheiterung lieben Besuch ein und essen was Leckeres. Das hilft immer.

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Ganz besonders, wenn unsere liebe Freundin Steffi uns mal wieder besucht, die leider viel zu weit weg im schönen Allgäu wohnt und die wir deshalb viel zu selten bei uns haben. Steffi ist Geschäftsführerin bei Schwangau Schuh und die stellen die wunderschönsten Haferl-Schuhe ever her. Haferl Schuhe sind traditionelle Trachtenschuhe. Es gibt sie aber auch in Kuhfell, als Stiefelette oder für den Sommer sogar als Clog. Der zwiegenähte Haferlschuh entsteht in etwa 200 Arbeitsschritten und wird von Hand gefertigt. Und das macht sich ganz einfach in der unverwüstlichen Qualität bemerkbar. Ich habe natürlich auch einiges an Haferlschuhen und in der kälteren Jahreszeit wohne ich quasi in meinen Stiefeln, so geil bequem sind die.

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Steffi ist, wie alle Allgäuer, die ich bisher kennengelernt habe eine superfitte Sportlerin. Alpenüberquerung mit dem Fahrrad ist bei denen fast Standard. Immer sind alle in der wunderschönen Landschaft unterwegs und bewegen sich. Wenn Steffi bei uns ist, wird das allerdings sofort unterbunden. Sie wird in die große Hängematte gezwungen, bekommt ein Glas Sekt in die Hand und wird ordentlich bekocht. Dieses Mal durfte sie auch kurz selber in die Küche und hat uns gezeigt, wie man a gscheide Brotzeit macht. Mit Obazda. Sagradi. Himmel, Arsch und Zwirn.

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Das Rezept hat sie natürlich dagelassen.

80-125 g Camembert (möglichst reif)
40 g Frischkäse
50 g Butter (Zimmertemperatur)
1 kl Zwiebel, klein gewürfelt
1 TL süsses Paprikapulver
1 EL Schnittlauch
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer

Camembert in Stücke schneiden, mit dem Frischkäse und der Butter mit einer Gabel zerdrücken und zu einer geschmeidigen Masse verrühren. Zwiebeln, Gewürze und Schnittlauch unterheben und mit zwei Löffeln zu Nockerl oder Kugeln formen. Laugenbrot passt herrlich dazu. Und natürlich ein ordentliches Weißbier. Prost.

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Wir atmen nun weiter ganz ruhig ein und aus. Und warten. Ich hoffe, das Ding wird so schön, dass sich die Wartezeit ordentlich lohnt…… Sonst muss ich weiter Obazda essen.

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