Eines steht seit den Osterferien definitv fest: In Bella Italia könnte ich nicht leben. Ich wäre innerhalb kürzester Zeit fett wie eine German Bratwurst, würde jeden Tag schon ab mittags das erste Glas Wein trinken und könnte demzufolge auch nicht wirklich viel anderes machen, als mich an den lieben Menschen und der grandiosen Landschaft erfreuen.

Ganz genau waren wir in den Marken, 30 km entfernt von Ascoli Piceno in dem zauberhaften Städtchen Force. Liebe Freunde von uns haben sich dort ein sensationelles Ferienhaus gebaut und waren bei einer unserer letzten Essensgelage zu Hause so leichtsinnig zu sagen “Kommt uns doch mal dort besuchen”. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und direkt Ferienpläne geschmiedet. Damit unsere Freunde aber auch nach dem Urlaub noch unsere Freunde sind, haben wir uns mit unserer Chaosmannschaft ganz in der Nähe eine Unterkunft gesucht und sind von dort zu gemeinsamen Ausflügen und vor allem zu kulinarischen Schandtaten aufgebrochen. So waren wir nicht nur mit den lieben Freunden unterwegs, sondern hatten mit ihnen auch direkt unsere perfekten Scouts und Dolmetscher immer dabei. Gut vernetzt wie die beiden dort sind, kannten wir bald die besten Adressen und nettesten Menschen der Gegend und sind von einem Gelage ins nächste gestolpert. Die italienischen Freunde sprachen kein Wort Deutsch, wir kein Wort Italienisch aber nach dem zweiten Glas Wein haben wir uns jeden Abend prächtig verstanden, uns lustige Geschichten erzählt, getanzt und sind jedes Mal wieder beseelt nach Hause abgezogen.

Gewohnt haben wir bei Paolo, der in seinem Agriturismo Ramusé eine ganz bezaubernde Unterkunft in liebevoll eingerichteten Zimmern bietet.

Die Kinder waren Stunden damit beschäftigt, den süßen “Hofhund” Trilli zu streicheln, die Hühner zu beobachten und das frisch geschlüpfte Katzenbaby zu herzen. Paolo hat uns äußerst aufmerksam umsorgt, uns und alle anderen Gäste mit seiner aufgeschlossenen charmanten Art immer wieder in nette Gespräche gebracht und alles dafür getan, dass man sich einfach rundum wohl fühlt. In der richtigen Saison geht er mit Hund Trilli auf Trüffeljagd und selbst Jamie Oliver und Tim Mälzer haben schon gemeinsam mit Paolo die wunderbaren Knollen aus den Böden gebuddelt und in Paolos Küche gekocht.

Ein weiteres Highlight war unser Ostermenü bei Sigismondo in seinem Restaurant La Degusteria del Gigante in der Via degli Anelli, 19, in San Benedetto. Nachdem wir uns durch alle köstlichen fünf Gänge gefuttert hatten, bot er uns eine exklusive Tour auf den Turm “Torre dei Gualteiri” an, zu der wir nur allzugerne “JA” gesagt haben. Sorgten doch die paar extra Schritte bergauf für ein wenig Bewegung und zum krönenden Abschluss zu einem grandiosen Blick über ganz San Benedetto.

Sigi sollten wir noch weitere zwei Mal begegnen und nicht nur die Kinder hatten ihre helle Freude an diesem Vollblutitaliener. Er hatte ständig eine Hand am Handy, eine am Kochtopf, mit seiner dritten machte er Witze für die Kinder, mit der vierten war er auf Instragram unterwegs, mit der fünften noch rasch was auf Facebook gepostet und mit der sechsten noch eine kleine Mail versendet. Brauchst du morgen noch einen Platz im Restaurant? Willst du auch in der Nähe übernachten? Soll ich dir einen Kontakt zu xy verschaffen? Frag Sigi und alles geht!

Paolo und Sigi waren so nett und sind sogar in die Heldenschürzen geschlüpft, die ich noch im Gepäck hatte. Somit ist ein grandioser Start in das internationale Heldenimperium gelegt. Es könnte keine besseren Protagonisten dafür geben.

Die letzten zwei Tage sind wir ganz dicht an unsere lieben Freunde gerückt, sind mit der kompletten Chaosfamilie in das unbeschreiblich schöne und in seiner schlichten Durchdachtheit einfach geniale Haus gezogen, haben schöne Stunden dort verbracht und sind schließlich völlig beseelt wieder nach Haue aufgebrochen. Als Andenken die gefühlten zehn Pasta-Dolci-Vino-Kilo mehr auf den Hüften und viele inspirierende Gedanken und Ideen im Kopf.

Danke an all die wunderbaren Menschen, die wir getroffen haben, mit denen wir so schöne Stunden verbracht haben, die wir so schnell nicht vergessen werden. Und wir kommen wieder, das ist versprochen!