Heldenherz-Gerichte. Heute mit Carolin von The Blogbook.

In dieser Rubrik geht es um herzerwärmende Gerichte. Gerichte, die wir besonders mögen, die eine besondere Person für uns gekocht hat oder die wir mit einem schönen Erlebnis verbinden. Dabei muss es keine hochkomplizierte Küche sein, ganz im Gegenteil, oft sind doch die richtig einfachen Dinge immer wieder die Besten. Hier will ich sie euch vorstellen. Und natürlich auch die verschiedenen Menschen, die diese Gerichte mit uns teilen möchten. Denn wo finden die spannendsten Gespräche statt, die schönsten Stunden mit lieben Menschen? Wo kommen uns die inspirierendsten Ideen? Wo können wir auch nicht so fröhliche Stunden am besten aushalten und neue Kraft finden? Am Tisch mit einem wärmenden Essen. Also setzt euch dazu, wir rücken zusammen und hören mal, was die liebe Carolin uns heute erzählt.

Liebe Carolin, stell dich doch kurz vor:

Mein Name ist Carolin und ich lebe mit meiner Familie in Cuxhaven. Für uns ist mit dem Umzug ans Meer ein riesiger Lebenstraum in Erfüllung gegangen, denn es gibt keinen anderen Ort, an dem ich so durchatmen kann wie am Wasser. Mein Mann und ich haben immer irgendwas zu tun, weil wir am liebsten so viel wie möglich selber machen, ich esse (leider) zu viel Schokolade, arbeite freiberuflich auch als Designer (vor allem für Textilien) und hege eine außerordentlich große Leidenschaft für Worte und Geschichten. Mit denen sind wir überall umgeben und ein paar davon schreibe ich auf meinem Blog the blogbook. auf. Ist ja klar, wie schön ich genau deswegen die Einladung hierher zu den Heldenherzgeschichten finde, oder?

Was ist dein Lieblingsgericht und warum?
Als mich Deine Anfrage erreichte, musste ich gar nicht lang überlegen, welches Rezept ich auswählen würde. Es ist an meine Oma gebunden, bei der ich bis in meine Teenager-Zeit nahezu all meine Ferien verbrachte. Sie kochte wunderbare, echte Hausmannskost, die sich allein in der Erinnerung wie echtes Zuhause anfühlt. Eines der Gerichte, was, glaube ich, jedes Mal gekocht werden musste, waren Hefeklöße. Meine Oma dämpfte sie noch ganz klassisch im Geschirrleinen, welches mit Leinenzwirn an die Henkel geknotet wurde, über dem Topf.

Ich weiß noch genau, wie himmlisch weich es sich anfühlte, wenn mein Bruder und ich den Teig kneten und die Klöße formen durften. Der Rest, der nicht mehr für einen Kloß reichte, wurde immer abwechselnd aufgeteilt und bekam irgendeine besonders fantasievolle Form (die man hinterher natürlich nicht mehr erkennen konnte *lach*).

Dazu gab es eingeweckte Heidelbeeren. Die wir in meiner Kindheit mit meinen Großeltern übrigens noch selbst im Wald suchten. Ich weiß noch, wie entsetzt ich war, dass es irgendwann einfach keine mehr in der Gegend gab und wir fertig eingekochte Gläser im Supermarkt kaufen mussten!

Bis heute esse ich meine Hefeklöße ausschließlich so (und lache mich darüber kaputt, dass Zähne, Lippen und Zunge anschließend ganz lila sind), mein Mann und meine Kinder am liebsten noch mit Vanillesauce und Apfelmus.

 

Das hört sich himmlisch an, liebe Carolin, her mit dem Rezept!
Zutaten für ca. 8 Stück:

300 g Weizenmehl (Typ 550)
30 g frische Hefe
50 g Rohrzucker
1 Päckchen Vanille-Zucker mit echter Bourbon-Vanille
1 gestrichener TL Salz
50 g zerlassene Butter
125 ml Milch

Zubereitung:
Butter im Topf zerlassen und Milch hinzufügen. Beides darf nur lauwarm sein! Die Hefe hineinbröseln und auflösen. Alle trockenen Zutaten miteinander mischen und die Hefe-Milch-Buttermischung unterkneten.
Wenn der Teig nicht mehr klebt und schön miteinander verbunden ist, mit einem trockenen, frischen Tuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen (Achtung: kein Zug! Das mag Hefeteig nicht :-)).

Anschließend den Teig noch einmal kurz verkneten, 8 Hefeklöße formen, sie auf ein Brett oder Blech legen und nochmals abgedeckt gehen lassen. Wir bereiten die Klöße immer im Schnellkochtopf zu. Dafür werden immer ca. 3 Klöße in den Dampfeinsatz gelegt. Für die Dauer muss man ein wenig experimentieren, das hängt natürlich auch vom Topf ab. Traditionell werden die Klöße über Wasserdampf in einem Geschirrleinen zubereitet. Das bindet man einfach über den Topf, in dem sich heißes Wasser befindet und deckt die Klöße mit einem Deckel ab – sozusagen ein DIY-Dampfgareinsatz. Wie oben beschrieben, gibt es bei mir nur Heidelbeeren dazu, natürlich passt alles, was einem dazu schmeckt: von der Vanillesauce bis zu allen möglichen Früchten, Mohn oder auch Zimt und Zucker.

Guten Appetit!

Wer jetzt Lust hat, noch mehr von Carolins schöne Geschichten zu lesen, der hüpft mal schnell rüber auf ihren Blog.
Oder schaut sich die tollen Fotos auf Instagram oder Pinterest an.
Oder lässt einen Daumen auf ihrer Facebookseite.

Es war mir eine besondere Freude, liebe Carolin, dass du dieses köstliche Soulfood Gericht hier geteilt hast und ich danke dir von Herzen für die schöne Geschichte und die stimmungsvollen Fotos dazu!

 

Willst du vielleicht auch ein Heldenherz-Gericht hier teilen? Fühl dich sehr gerne eingeladen. Schick mir deine Geschichte und dein Gericht. Erzähl mir, was es so besonders für dich macht. Und ich teile es in regelmäßigen Abständen gerne hier in dieser Rubrik. Du musst dafür natürlich keinen Foodblog haben. Ich freu mich drauf.

Schön, dass du hier warst.

Comments (6)

  • Liebe Sabine,

    es war mir ein Fest und ich dank Dir, dass ich hier in Deiner wunderbaren, virtuellen Küche Platz nehmen durfte! Bis ganz bald mal wieder in ganz echt!

    Eine Umarmung,
    Carolin

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    • Liebe Carolin, so schön, dass du hier zu Gast warst, wenn auch erst einmal nur virtuell. Das ganz in echt machen wir ganz bald mal wieder. Drücker von Sabine

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  • So, ich hab das gelesen… jetzt steht mir dermaßen das Wasser im Mund … und ich war schon für den Rest der Woche einkaufen wat nun? Das mach ich dann nächste Woche, auch wenn ich kurz davor bin jetzt nochmal los zu fahren und Hefe und Heidelbeeren zu holen …. das ist jedenfalls vorgemerkt 🙂

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    • Liebe Steffi, der “Rest der Woche” ist ja Gott sei dank sehr kurz 🙂 Und Vorfreude ist doch immer wieder die schönste Freude. Ich könnte jetzt sofort auch so einen Kloß verschlingen, wenn ich nur daran denke…. Liebe Grüße von Sabine

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  • Das sieht so unfassbar köstlich aus! Aber ich möchte die gemacht bekommen und nicht machen. Könnten wir das einrichten ;)?!

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    • Liebe Fee, ich sehe schon, wir brauchen ein Hefeklöße-Happening im Höfchen. Mit kollektivem Komaessen 🙂 Ich spreche mal mit dem Helden 😉 Liebe Grüße!!!

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