Einmal Prinzessin sein.  Wenn Kinder davon träumen haben sie Schleier an. Und ganz viel Rüschen. Und ein Krönchen nicht zu vergessen. Wenn ich Prinzessin spiele, bin ich den ganzen Tag in einen weißen Bademantel gehüllt. Bette mich nach einer morgendlichen Schwimmeinheit im Freien auf eine Liege, von da aus schlendere ich in die Sauna und wieder zurück auf die Liege. Trinke literweise frisches Quellwasser, genieße die herrliche Bergluft, lese ein bisschen und schlummmere kurz ein. Schon ist es Zeit für ein köstliches, leichtes Mittagessen und nach einer kleinen Yogaeinheit ziehe ich noch ein paar Bahnen im Schwimmbad. Danach ein weiterer Gang in die Sauna, in der ein wohltuender Aufguss zelebriert wird. Durch das riesige Panoramafenster in der Sauna kann man in die meterhohen Baumwipfel sehen. Abends gibt es einen Aperitif auf der Terrasse mit bombastischen Alpenglühen und ein mehrgängiges Menu. Am nächsten Tag bitte alles genau so noch einmal von vorne. Es war nämlich gar kein Traum. Alles echt. Und erlebbar in dem schönsten Hotel, das ich jemals besucht habe. Das Kranzbach heißt es und liegt am Fuße der Zugspitze. Drum herum nur Natur und absolute Ruhe. Es gibt in diesem Hotel keine großen Veranstaltungen, keine Gruppen mit mehr als 15 Personen, keine Kinder unter 10 Jahren. Ein absoluter Wellness-Traum und ein Ort zum Auftanken und Genießen.

Schon bei der Auffahrt zum Hotel holt man ganz tief Luft und ist in einer anderen Welt. Im Wellness- und Gastrobereich gibt es auch extra kein WLAN und deshalb ist man dann einfach mal weg. Herrlich.

Der riesige Frühstücksangebot am Morgen hat mich ein wenig überfordert, weil ich mich zwischen all den Köstlichkeiten einfach nicht entscheiden konnte. Frische Croissants oder buttrige Waffeln? Eier in allen möglichen Variationen, Müslis, Obst, Joghurt, herrlichen Käse, Wurst. Oder doch ein Smoothie? Einach aus den prall gefüllten Obst- und Gemüseregalen im klimatisierten Raum selber in den Entsafter geworfen und gemixt. Frischer geht nicht. Wer mag, kann auch gleich ein Glas Sekt dazu nehmen. Allein für die fast nicht überschaubare Vielfalt an frisch gebackenen Brotsorten müsste man dort mindestens einen Monat lang frühstücken um alles einmal probieren zu können.

Die Umgebung lädt zu Wanderungen oder Mountainbiketouren ein. Oder man bewegt sich bei Wassergymnastik, Yoga oder Fitness und tankt Energie bei der Meditation.

Ganz besonders schön ist das Kranzbach sicher im Winter. Im alten Teil des Schlosses, im Mary Portman House, entspannt man Abends in stylischen Salons vor offenem Feuer. Das Interior vereint viele schöne Designerstücke mit einem Hauch Tradition und jeder einzelne Salon hat sein eigenes Farbkonzept und individuellen Charme. Einfach zum Abtauchen.

Abgerundet durch die Begleitung von sehr netten Menschen war das einfach ein Riesenerlebnis, für das ich sehr dankbar bin. Und nach zwei Tagen sowas von tiefenentspannt wie sonst nach zwei Wochen Urlaub.